Der Mount Aspiring Nationalpark und Wanaka

Mein heutiges Ziel ist der Mount Aspiring Nationalpark, der sich westlich und nördlich des Lake Wanaka anschließt und fast bis zur Westküste führt. Der Mount Aspiring ist der höchste Gipfel Neuseelands außerhalb des Mount-Cook-Massivs.
Von Queenstown führen zwei Straßen nach Wanaka. Der Staatshighway führt durchs Tal und die Cardrona Road führt über den Pass – mit 1033 Metern die höchste Straße in NZ. Aber da Wanaka nur eine Stunde von Queenstown entfernt liegt, ist es egal, welche Straße ich nehme. Ich entscheide mich für den Pass und erlebe mal wieder einen dieser plötzlichen Landschaftswechsel.
Die Straße windet sich in endlosen Serpentinen den Berg hoch und von ungefähr der Hälfte des Weges zum Pass habe ich eine super Sicht in Richtung Queenstown über ein Weinanbaugebiet.

Das Tal, das sich von Queenstown nach Osten erstreckt ist ein beliebtes Weinanbaugebiet. Links sind die Remarkables.

Das Tal, das sich von Queenstown nach Osten erstreckt ist ein beliebtes Weinanbaugebiet. Links sind die Remarkables.

Oben auf dem Pass gibt es nur noch Grasbüschel und die Landschaft ist extrem karg geworden. Sehr hübsch hier 🙂
015 Aspiring To Wanaka Pass 1

Achtung dicke Kühe ;-)

Achtung dicke Kühe 😉

Und es geht wieder runter ins Tal nach Wanaka.

Und es geht wieder runter ins Tal nach Wanaka.

In Wanaka mache ich noch eben meine Unterkunft für die Nacht klar und fahre sofort weiter zum Ausgangsparkpltz für Wanderungen in den Nationalpark von dieser Seite aus. Das sind ca. 50 Kilometer, und davon sind die letzten 40 Schotterpiste. Ich liebe diese Straßen ja mittlerweile, dieses leichte Schlittern in den Kurven gibt nen kleinen Kick 😉
Die Straße führt durch das Tal des Matukituki River. Das Tal ist stellenweise sehr breit und kleine Wasserfälle stürzen die Berge hinunter.

Das ist normal! Die Weiden sind hier zur Straße hin nicht begrenzt.

Das ist normal! Die Weiden sind hier zur Straße hin nicht begrenzt.

Mount Aspiring (rechts) am Ende des Tals.

Mount Aspiring (rechts) am Ende des Tals.

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Queenstown

Von Te Anau nach Queenstown sind es ca. 170km, aber von meinem Campingplatz letzte Nacht im Hollyford Valley ist Queenstown nur ca. 30km Luftlinie entfernt.
Queenstown ist der Touristenort Neuseelands schlechthin. Es ist im Sommer wie im Winter beliebt. Nebenan sind viele Berge, die mit die größten Skigebiete NZs beherbergen und der See, an dem Queenstown liegt (Lake Wakatipu), ergibt zusammen mit dem warmen und trockenen Klima ein perfektes Sommerurlaubsziel, vor allem für Australier.
Aber nicht nur das, Queenstown ist auch Party- und Sporthauptstadt Neuseelands. Hier kann man wirklich jeden Extremsport machen, Bungeespringen wurde hier sogar „erfunden“. Es hat alles aber seinen Preis, im wahrsten Sinne der Wortes. 350 Dollar für einen Bungeesprung von einer der höchsten Plattformen der Welt – kein Thema; 110 Dollar für eine Jetbootfahrt auf dem Kawarau River – immer drin; 400 Dollar für einen Fallschirmsprung – macht man mal nebenbei! Ein Gondelfahrt auf den Hausberg kostet 25 Dollar. Und so weiter… Überall werden einem irgendwelche Aktivitäten angedreht.
Ich hatte aber überhaupt keine Lust, irgendwie groß Geld auszugeben in diesem Partygewusel und bin deshalb nur eine Nacht geblieben. Schön ist die Gegend auf alle Fälle 🙂 Aber von vorn.

Die Fahrt führt wieder ins Landesinnere, und die Berge werden gleich wieder kahl. Hier kommen dann aber noch ziemliche hübsche Grasbüschel dazu. Das ist Tussock-Gras, gibt es eigentlich auch wo anders, aber hier fällt es ihrgendwie besonders auf.

Ein leicht grüner Hügel übersäht mit hartem Tussock-Gras.

Ein leicht grüner Hügel übersäht mit hartem Tussock-Gras.

Die Hügel sind noch etwas grün, das ändert sich aber, je näher ich Queenstown komme.

Die Hügel sind noch etwas grün, das ändert sich aber, je näher ich Queenstown komme.

Das Wetter um Queenstown gilt als eines der besten in Neuseeland. Das merke ich, denn es ist richtig heiß und kaum eine Wolke ist in Sicht. Die Straße schlängelt sich lange am Lake Wakatipu entlang und an einer Stelle gibt es einen kleinen Strandabschnitt. Den nutze ich, um mich zu entspannen und etwas baden zu gehen, zum ersten Mal in Neuseeland! Das Wasser ist allerdings richtig kalt, kein Wunder, denn die Zuflüsse zum See kommen vor allem von Gletschern.
014 Queenstown Lake Wakatipu Weiterlesen

Milford Sound, die Pyramiden Neuseelands

Der Tag Pause hat mir gut getan. Während hier unten im Tal gutes Wetter war, zogen Wolken in den Bergen auf – was ein Glück 🙂 Am nächsten Morgen war Mount Luxmore sogar weiß! So schnell kann’s gehen.
013 Milford Sound Snowy Mount Luxmore
Heute will ich jedenfalls zum Milford Sound fahren. Der ist als einziger Fjord an das Straßennetz angebunden. Ich habe schon von mehreren Leuten gehört, dass die Fahrt dorthin an sich beeindruckender sein soll als der Fjord selbst. Das mag daran liegen, dass der Milford Sound sowas wie die Pyramiden Neuseelands sind – jeder geht da hin. Und er ist wirklich kurz, verglichen mit dem Doubtful Sound, den ich ja jetzt schon gut kennengelernt habe.

Meine Fahrt wurde allerdings schon nach 20 Minuten gestoppt, in Form eines Polizisten! Ich war zu schnell gefahren, 114 anstatt der erlaubten 100. Der Polizist war extrem freundlich und ich hab gar nicht das Gefühl gehabt, dass ich überhaupt was zahlen muss, bis er mir freundlich die „Rechnung“ präsentierte: 80 Dollar, online zu überweisen. Aber da er das alles so locker genommen hat, war ich sogar noch froh, so einen netten Menschen getroffen zu haben 😉 Auch ne Methode…
Die Straßen in NZ haben ein generelles Tempolimit von 100 km/h, selbst in Kurven stehen selten Schilder, die einen zum Langsamfahren auffordern, man ist selbst dafür verantwortlich, das richtige Tempo zu treffen. 100 wäre in vielen Fällen sicherlich tödlich!

Die Fahrt geht jedenfalls schnurgerade nach Norden und die ganzen 120km sind eine Sackgasse, ich muss sie komplett wieder zurückfahren.
Als erstes wird ein breites, flaches Tal des Eglinton Rivers, das überwiegend mit Gras bewachsen ist, durchquert bevor die Straße dann im Wald verläuft, entlang einiger Seen. Davon sind die Mirror Lake sicherlich die bekanntesten. Aber ehrlich, ich habe in NZ schon schönere Reflektionen und vor allen größere Seen gesehen. Nicht sehr beeindruckend. Aber die Busladungen Touris finden das ganz toll. Hier sehe ich auch zum ersten Mal reiche Pauschaltouris (meistens aus Queenstown). Erkennbar daran, dass sie immer herausgeputzt sind und daran, dass man plötzlich auch russisch hört 😉
013 Milford Sound Eglinton River Valley013 Milford Sound Mirror Lakes

Die Straße windet sich immer höher und kommt schließlich an die letzte Verzweigung vor dem Gipfeltunnel. Das Hollyford Valley zweigt hier am Start des Routeburn Track ab. Es gibt dort auch eine 20km lange Straße, die plötzlich im Nichts endet. Im zweiten Weltkrieg wurde die Straße angefangen, um den Milford Highway mit der Westküste zu verbinden.

Diese spitzen Berge sind irgendwie typisch für diese Ecke Fjordlands.

Diese spitzen Berge sind irgendwie typisch für diese Ecke Fjordlands.

Das Hollyford Valley

Das Hollyford Valley

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Der Kepler Track

So, die nächste Mehrtagestour steht an! Heute werde ich den Kepler Track angehen.
Das ist einer von den neun „Great Walks“ Neuseelands, besonders reizenden Wandertouren, und einer von dreien in Fiordland. Diese Tracks müssen vorher gebucht werden, genauer gesagt, die Unterkunft für jede Nacht. Es gibt Berghütten oder Campingplätze zur Auswahl. Aber da der Kepler Track alpines Gelände durchquert, wären mir Campingplätze zu kalt und außerdem muss ich mein Zelt nicht mitschleppen.
In den Hütten gibt es Schlafplätze in Sälen zu 40 Leuten – Ohrstöpsel sind essentiell 😉

Die erste Etappe führt vom Parkplatz am Ufer des Lake Te Anau nur bergauf bis zur Luxmore Hut auf über 1000m am Fuße des Mount Luxmore (1550m). Und bergauf heißt hier wirklich bergauf. Unaufhörlich geht es im Zickzack nach oben, nur selten gibt es mal einen gerade Abschnitt. OK, die ersten 30 Minuten geht es am Seeufer entlang, aber das zählt nicht.
Jede Etappe der Tour ist ca. 12-16km lang und in vier Stunden ist das recht gut zu bewältigen. Ich war aber trotzdem froh, oben zu sein. Zumal weil ich viel zu viel mitgenommen hatte. Ich bin tatsächlich in Jeans losgewandert, weil ich dachte, dass es kühl wird. Aber noch vor dem Anstieg bin ich auf die kurze Hose gewechselt. Zu essen gab’s bei mir auch für sechs Tage, warum nehme ich soviel mit? 🙂 In den Hütten werden die Gaskocher gestellt, nur Töpfe und Geschirr muss jeder mitnehmen.

Da die erste Etappe nur im Wald stattfand, war das zumindest erträglich, denn es waren ca. 28 Grad. Das heißt aber auch, dass die Aussichten erst kamen, als ich die Baumgrenze schon überschritten hatte. Das war allerdings erst kurz vor der Hütte der Fall. Auf den letzten 100-200 Höhenmetern werden die Bäume immer kleiner und vermooster, bis sie auf einmal abrupt aufhören und wunderbare Rundblicke möglich waren!

Noch im Wald war das so ziemlich der einzige Aussichtspunkt. Der hohe Berg im Hintergrund ist der Titiroa und auf ihm liegt nicht etwa Schnee, sondern er besteht komplett aus hellem Granit!

Noch im Wald war das so ziemlich der einzige Aussichtspunkt. Der hohe Berg im Hintergrund ist der Titiroa und auf ihm liegt nicht etwa Schnee, sondern er besteht komplett aus hellem Granit!

Blick auf den Titiroa mit Lake Manapouri davor. Hier bin ich knapp hinter der Baumgrenze.

Blick auf den Titiroa mit Lake Manapouri davor. Hier bin ich knapp hinter der Baumgrenze.

Und ein wenig nach rechts, mehr ins Fiordland hinein.

Und ein wenig nach rechts, mehr ins Fiordland hinein.

Auf der anderen Seite der Berge liegt Lake Te Anau.

Auf der anderen Seite der Berge liegt Lake Te Anau.

Und ein wenig mehr nach links. Der Lake Te Anau schneidet sich sehr tief ins Gebirge ein.

Und ein wenig mehr nach links. Der Lake Te Anau schneidet sich sehr tief ins Gebirge ein.

Der Weg war ab der Baumgrenze als Holzpfad gebaut, es ging über Grasland mit ein paar Tümpeln.

Der Weg war ab der Baumgrenze als Holzpfad gebaut, es ging über Grasland mit ein paar Tümpeln.

Nach 2-3 Kilometern im Grasland kam ich dann an der Hütte an, wo auch schon einige Leute warteten, die vor mir da waren. Jede Nacht können ungefähr 50 Leute hier übernachten.

Was eine Lage!

Was eine Lage!

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Kajakfahren im Doubtful Sound – Ein Traum :-)

Von der Jugendherberge wurde ich morgens um 6 von Ben, dem Tourführer mit einem Van abgeholt. Wir waren heute mit ihm nur zu viert, der Mindestanzahl an Teilnehmern. Umso besser 🙂 Denn so muss Ben nicht immer aufpassen, dass auch alle hinterherkommen und wir können mehr sehen.
Mit dabei sind noch Adam, ein Amerikaner, und Freya aus Hamburg. Wir werden in Doppelkajaks fahren und unterwegs die Besetzung wechseln.
Soweit ist es aber noch nicht, denn bis wir am Doubtful Sound sind, müssen wir erst zum Lake Manapouri fahren und ihn mit dem Schiff überqueren, gefolgt von einer Busfahrt über den Wilmots Pass vom Seeufer zum Meeresufer. Das alleine ist es eigentlich schon wert!

Am Hafen von Manapouri hat die Fähre schon auf uns gewartet, sonst gab es keine Fahrgäste. Wir haben die gesamte Kajakausrüstung, die im Van war, verstaut und dann den Sonnenaufgang über dem See genossen.

Morgennebel

Morgennebel

Der See zieht sich ganz schön in die Berge und durch die tiefhängenden Wolken waren sie sehr schön anzusehen. Aber eins haben wir sofort gemerkt: Das Wetter wird die Tage wunderbar werden. Kein Regen!
011 Doubtful Sound Manapouri Sun Cloud

011 Doubtful Sound Manapouri Lake Islands

Kiwi-Inseln

011 Doubtful Sound Manapouri Lake Mountains 1011 Doubtful Sound Manapouri Lake Mountains 2011 Doubtful Sound Manapouri Lake Me

Am Lake Manapouri befindet sich das größte Wasserkraftwerk Neuseelands, das durch seine einmalige Konstruktion auffällt. Eigentlich wollte man Ende der 50er-Jahre den Lake Manapouri um mehr als 30 Meter anheben, damit er zusammen mit dem Lake Te Anau einen riesigen See bildet und die entstandene Höhendifferenz zur Energieerzeugung nutzen. Dieses Vorhaben fand aber keine Unterstützung in der Bevölkerung und durch konstanten Protest konnte dieses Projekt abgewendet werden – nebenbei entstanden die neuseeländischen Grünen.
Das gesamt Projekt wurde jetzt umgestaltet, so dass der auf 180m über dem Meer gelegene Lake Manapouri nicht mehr angehoben werden musste. Man hatte vor, das Seewasser durch lange und steile Falltunnel in den Doubtful Sound abzulassen. Als einziger Eingriff in die Natur musste der natürliche Abfluss des Sees, der Waiau River, mit einem Wehr blockiert werden können. So wurde aus Neuseelands zweitgrößtem Fluss ein Rinnsal!
Was für Auswirkungen das einleiten riesiger Mengen Süßwasser ins Meer für die Umwelt hatte, wurde nicht untersucht. Für das Kajakfahren hat es jedenfalls einige Auswirkungen: Es wird eine starke künstliche Strömung erzeugt, gegen die man erst einmal ankämpfen muss.
Und warum erzähl ich das alles? Der Pass, den wir jetzt vom Anleger auf Seeseite mit dem Bus anfangen zu überqueren, wurde nur im Rahmen dieses Kraftwerksprojekts angelegt, damit Einlass und Abfluss des Kraftwerks bequem erreichbar ist. Sonst kämen wir die 25km jetzt gar nicht so einfach ans Meer.
Der Pass windet sich auf 620m, von wo wir eine super Aussicht hatten. Es waren 8 Grad *bibber*.

Die Passstraße ist eine Schotterstraße und schlängelt sich durch dichten Regenwald.

Die Passstraße ist eine Schotterstraße und schlängelt sich durch dichten Regenwald.

Die beste Sicht auf den ganzen Sound!

Die beste Sicht auf den ganzen Sound!

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