Paparoa: Palmen, Punakaiki, Pancake Rocks

Die Strecke von Hokitika bis zum Paparoa-Nationpark war unspektakulär. Ich bin durch die Hauptstadt der Westküste, Greymouth, gefahren und nach ein paar Kilometern war ich dann da, am Nationalpark. Die Landschaft hat sich urplötzlich verändert. Auf einmal stehen hier richtige Palmen, die Hügel sind voll davon! Und mittendrin senkrechte abfallende Felsen. Echt ein schöner Anblick.

Das Meer ist hier sehr stark.

Das Meer ist hier sehr stark.

Dieser Felsen trohnt über Punakaiki, dem einzigen Ort im Nationalpark.

Dieser Felsen trohnt über Punakaiki, dem einzigen Ort im Nationalpark.

Die Neuseeländer bauen wirklich ungern Brücken. Jede Straße, besonders an den Küsten, folgt jeder kleinen Einbuchtung und ist dementsprechend kurvig. Es gibt immer mal wieder Haltebuchten, an schönen Aussichtspunkten zum Beispiel. Aber diese Buchten sind so klein und auch nicht ausgeschildert, dass ich sehr, sehr oft einfach immer dran vorbei gefahren bin. Bei dem Bild oben habe ich rechtzeitig anhalten können 😉

Ich habe in Punakaiki in mein Hostel eingecheckt, das von einem Deutschen geleitet wurde. Er bietet an der Rezeption frisch gebackenes Vollkornbrot an und 90% aller Gäste waren auch deutsch 😉 Das Hostel liegt quasi direkt am Meer und da schon Abend war, habe ich mich an die Kaimauer gesetzt, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Zum ersten Mal an der Westküste und damit zum ersten Mal über dem Meer. Da es gestern so unglaublich stark geregnet hatte, war die Luft so rein wie es nur geht. Ich konnte zum ersten Mal einen Sonnenuntergang sehen, der von keinem noch so kleinen Dunstschleier verdeckt wurde!

Ein letztes Stücken Felsen steht am Strand in Punakaiki.

Ein letztes Stücken Felsen steht am Strand in Punakaiki.

019 Punakaiki Rock019 Punakaiki Beach Sole Rock Gull

Passenderweise war genau zum Sonnenuntergang Flut, sodass mit dem starken Wind hohe Wellen ankamen. Die Gischt wurde von den tiefstehenden Sonne schön angestrahlt.

Passenderweise war genau zum Sonnenuntergang Flut, sodass mit dem starken Wind hohe Wellen ankamen. Die Gischt wurde von den tiefstehenden Sonne schön angestrahlt.

019 Punakaiki Sunsets Beach People019 Punakaiki Sunsets Waves Windy019 Punakaiki Sunsets Day 1 Almost

Eine Sekunde später war sie ganz weg.!

Eine Sekunde später war sie ganz weg.!

Ein perfekter Sonnenuntergang.

Ein perfekter Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag habe ich beim Frühstück im Hostel vier Mädels aus Mannheim kennengelernt, die vor ihren Arztpraktika in Wellington noch die Südinsel unsicher machen. Wir haben den Vormittag am Strand um die Ecke verbracht und in der Sonne gedöst. Heute ist Feiertag, der Vertrag von Waitangi wird gefeiert. Das ist das Abkommen zwischen Briten und Maori, dass ihnen die Bürgerrechte zuerkannt werden, wenn sie im Gegensatz auf ihren Landbesitz verzichten. Darauf beläuft sich die relativ gute Integration der Maori in die neuseeländische Gesellschaft. Ein paar Neuseeländer sind auch am Strand und grillen.
Das ist ein wirklich entspannter Vormittag 🙂
Beim Reden fällt uns auf, dass wir eigentlich genau das Gleiche zu fast den gleichen Zeitpunkten gemacht haben. Die vier waren an diesem heftigen Regentag auch unterwegs, aber da ihre Lüftung versagt hat, mussten sie mit offenem Fenster fahren, was ziemlich auf Kosten der Beifahrerin ging. Das Lustige ist aber, dass ich sie dabei überholt habe und gesehen hatte, dass sie das Fenster offen haben. Ich hab im Auto wirklich laut gelacht. Aber das haben die auch gemacht, also ist ja alles in Ordnung 😉

Die Vier sind weiter nach Nelson gefahren, damit sie in ein paar Tagen die Fähre auf die Nordinsel kriegen. Mein Nachmittagsplan ist der, dass ich einen ca. dreistündigen Wanderweg durch das Hinterland des Paparoa-Nationalparks nehme. Die Sonne verschwindet bald und es ist nicht mehr ganz so heiß.
Die Landschaft ist aber grandios. Der Track lohnt sich auf alle Fälle. Er führt am Anfang erst an einem Fluß entlang, den man auch mit dem Kajak befahren kann. Aber zum Wandern ist der Weg fast schöner. Irgendwann trifft dieser Weg auf den Inland Track, ein 3-Tages-Weg, der den ganzen Nationalpark durchquert.019 Punakaiki Paparoa Walk Large Rock

Sandsteinklippen gibt es hier überall.

Sandsteinklippen gibt es hier überall.

Gestrandet auf einer einsamen Insel in der Karibik? :)

Gestrandet auf einer einsamen Insel in der Karibik? 🙂

019 Punakaiki Paparoa Walk Kayak River

Diese wunderbaren Farnbäume...

Diese wunderbaren Farnbäume…

Alles ist voller Palmen!

Alles ist voller Palmen!

Wirklich mal ein innovativer Durchgang.

Wirklich mal ein innovativer Durchgang.

019 Punakaiki Paparoa Walk River

Der VW-Bus samt ca. 65-jährigen Ex-Hippies hat es irgendwie ans Ufer geschafft... Es gibt da keine Straße!

Der VW-Bus samt ca. 65-jährigen Ex-Hippies hat es irgendwie ans Ufer geschafft… Es gibt da keine Straße!

019 Punakaiki Paparoa Walk High Rock

Auf dem Weg zurück zum Hostel bin ich an einer Höhle vorbeigekommen, die allerdings vom unkontrolliertem Besucherstrom schon nahezu komplett zerstört war. Da geht dann die unrestriktive Haltung der Nationalparkverwaltungen mal nach hinten los. Außer Matsch ist nichts mehr da…

Für den Abend habe ich mir die eigentliche Attraktion des Paparoa-Nationalparks aufgehoben: Die Pancake Rocks. Das ist eine Felsengruppe, die aus übereinandergeschichteten Steinschichten besteht, sodass sie wie Pfannkuchen aussehen. Man weiss nicht, warum die entstanden sind und vor allem nicht, warum nur an genau diesem einen Punkt.
Die ganzen Felsen sind mit einem Wanderweg umgeben, damit die zweite Attraktion dieser Felsen besser besichtigt werden kann: Blowholes! Und zwar nicht so eins wie Jack’s Blowhole in den Catlins, sondern welche, die den Namen auch richtig verdienen. Der starke Seegang schlägt die Wellen in enge Felsspalten, von wo das Wasser widerum senkrecht nach oben durch Felskanäle gepresst wird und kleine Geysire erzeugt. Die Fontänen sind teilweise bis zu 10 Metern hoch und echt beeindruckend. Aber auch so ist das Meer bzw. der Wellengang hier sehr sehenswert, da das Wasser immer wieder in irgendwelche Engen gepresst wird und dadurch unter anderem auch interessante Töne erzeugt werden.

Eine Nicau-Palme. Es gibt hier keine andere Palmenart.

Eine Nicau-Palme. Es gibt hier keine andere Palmenart.

Ein paar Pancakes links.

Ein paar Pancakes links.

019 Punakaiki Pancake Rocks Viewing Platform

Ein "Swimming Pool". Diese Brücke ist der einzige Zugang zum Meer und wenn eine starke Welle hereinkommt, ist der Eingang verschlossen.

Ein „Swimming Pool“. Diese Brücke ist der einzige Zugang zum Meer und wenn eine starke Welle hereinkommt, ist der Eingang verschlossen.

Die Wellen klatschen dann an alle vier Seiten.

Die Wellen klatschen dann an alle vier Seiten.

Der Meerzugang zu einem Blowhole.

Der Meerzugang zu einem Blowhole.

019 Punakaiki Pancake Rocks Blowhole 1 Sea Access Pancakes

Das Wasser wird dann ca. 10-15 Meter über dem Meeresspiegel nochmal 10 Meter aus dem Loch gepustet. Durch das Salzwasser können hier keine Palmen mehr wachsen, sondern nur eine Salzwiese.

Das Wasser wird dann ca. 10-15 Meter über dem Meeresspiegel nochmal 10 Meter aus dem Loch gepustet. Durch das Salzwasser können hier keine Palmen mehr wachsen, sondern nur eine Salzwiese.

Und mit Regenbogen :)

Und mit Regenbogen 🙂

Erstmal ganz viele Pancake Rocks.

Erstmal ganz viele Pancake Rocks.

und auch da drin gibt's ein Blowhole, dass aber nicht so spektakulär ist, weil es noch weiter oben liegt.

und auch da drin gibt’s ein Blowhole, dass aber nicht so spektakulär ist, weil es noch weiter oben liegt.

Wie gesagt, das Meer an sich ist an dieser Stelle sehr imposant, gerade bei Flut und dem seeseitigen Wind. Die Wellen waren teilweise richtig hoch und vor allem immer so synchron und sehr breit. An der Nordseite der Rocks klatschen sie an einige interessante Felsformationen.
019 Punakaiki Pancake Rocks Cliffs Wave019 Punakaiki Pancake Rocks Cliffs First Breach Coast View

Flaschenöffner-Felsen

Flaschenöffner-Felsen

019 Punakaiki Pancake Rocks Cliffs Wave Splashing

Ich habe den Rundweg über die Felsen zweimal genommen, weil es so faszinierend war. Als Abschluss von Punakaiki habe ich mich nochmal an den Strand gesetzt und den letzten Sonnenuntergang über dem Meer für eine längere Zeit genossen. Heute mit Wolken und schönen Lichteffekten!
019 Punakaiki Sunsets Day 2 Visible019 Punakaiki Sunsets Day 2 Clouds

Das war’s mit der Westküste. Morgen fahre ich einmal durch’s ganze Land an den Pazifik über den Arthur’s Pass nach Kaikoura.

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