Nach den etwas stressigen Tagen mit viel Autofahrerei von der Westküste über Kaikoura hoch zum Abel Tasman Nationalpark, habe ich mich entschlossen, zwei Tage im Nationalpark zu verbringen und an den wunderschönen gelben Stränden zu entspannen.
Der Nationalpark wird wieder von einem Great Walk, dem Abel Tasman Track, erschlossen. Ich werde zwei Etappen dieses Tracks laufen. Das Gute an diesem Great Walk ist, dass er komplett am Meer antlang verläuft und an jedem Strand durch Wassertaxis oder Kajaks zu erreichen ist. So kann ich irgendwo anfangen und nach zwei Tagen etwas weiter an einem anderen Strand wieder abgeholt werden 🙂
Da es hier oben um einiges wärmer ist, als auf dem Kepler Track, gerade nachts, habe ich keine Hütte gebucht, sondern einen Campingplatz für meine Übernachtung gewählt. Alles andere wäre auch nicht „richtig“ für Abel Tasman. Es gibt nämlich unzählige Campingplätze, quasi an jedem Strand einen.
Am ersten Abend bin ich allerdings erst in Kaiteriteri angekommen. Vorher habe ich mir in Motueka eine Fahrkarte für das Wassertaxi geholt. Motueka ist sowas wie das alternative Zentrum Neuseelands. Hier gibt es sichtbare viele Kiffer und Typen, die da schon länger „Urlaub“ machen.
Kaiteriteri ist der bekannteste Badeort auf der Nordinsel und er liegt direkt neben dem Nationalpark. Hier gibt es auch sehr schöne Strände, nur der Hauptstrand ist eher ein Parkplatz… Aber es war schön, endlich mal wieder in richtigem Meerwasser zu baden (Das Wasser bei Blenheim war eigentlich sehr kalt).
Am Morgen danach ging es dann früh mit dem Wassertaxi, was eigentlich eine Fähre ist, direkt vom Hauptstrand in Kaiteriteri ab zu Tonga Quarry, meinem Zielstrand. Die Fahrt hat etwa 1 1/2 Stunden gedauert und war sehr schön, trotz des etwas bescheidenen Wetters. Die Fahrt geht halt an allen Stränden des Nationalparks entlang und zusammen mit den bewaldeten Bergen dahinter sieht das alles sehr hübsch aus.
Die Fähre legt immer wieder direkt an verschiedenen Stränden an, indem sie einen langen Steg am Bug ausfährt und auf den Strand auffährt. So werden nach und nach alle Leute verteilt. In Tonga Quarry waren nur noch wenige Leute an Bord, als ich ausgestiegen bin.
Hier habe ich erst einmal den Strand genossen und gefrühstückt. Dieses Mal habe ich nur die richtigen Sachen mitgenommen, aber da ich das Zelt dabei hatte, war der Rucksack trotzdem nicht der leichteste.
Die erste Etappe war wirklich kurz, nur vier Kilometer bis Bark Bay. Dort gibt es nämlich einen schönen Campingplatz auf einer Landzunge aus Sand, mit dem Meer auf der einen und einer Bucht, die bei Ebbe trockenfällt, auf der anderen Seite.
Als ich in Bark Bay angekommen bin, reisst freundlicherweise der Himmel auf und die Sonne kommt raus, sodass jetzt richtig Strandurlaubsfeeling aufkommt 🙂 Es ist ja noch früh und so kann ich den ganzen Nachmittag am Strand verbringen.
Ich habe durch Zufall auf dem Campingplatz eine Schwedin wiedergetroffen, die ich das erste Mal in Dunedin getroffen hatte. Sie war mit ein paar Engländern dort und ich hab mich zu deren Camp gesellt. Es gab auch einen Grill, auf dem jemand frisch gefangenen Fisch gegrillt hat. Als die nicht mehr konnten, habe ich den Rest gekriegt. Sehr, sehr lecker! 🙂
Den ganzen Nachmittag bis zum Sonnenuntergang am Strand zu verbringen war wirklich eine schöne Sache. In der Lagune konnte ich beobachten, wie die Flut wiederkam und die kleinen Rinnsale konstant aufgefüllt hat. Interessanterweise zog sich das Wasser ab und zu auch wieder zurück… Ich glaub ich stand da an den Rinnsalen wie ein kleines Kind 😉
Am nächsten Morgen wurden die Engländer von einem Wassertaxi abgeholt, die Schwedin ging nach Norden weiter und ich nach Süden, zur Anchorage Bay, wo ich dann vom Taxi eingesammelt werden würde.
Der Weg ist einiges länger als die erste Etappe und geht vor allem gut bergauf und -ab. Als erstes hab ich an dem kleinen Medlands Beach vorbeigeschaut, wo auch mein Taxiunternehmen anlegt.
Bis Torrent Bay bin ich immer wieder auf eine lustige Dreiergruppe von einem Engländer, einer Französin und einem Brasilianer gestoßen und wir sind Teile zusammen gewandert.
Als nächste Bucht war Torrent Bay an der Reihe. Auch hier gibt es eine große Lagune, die bei Ebbe trockenliegt und den Weg zur Anchorage Bay enorm abkürzt. Ich hatte aber auch hier kein Glück und durfte den High Tide Track um die Bucht nehmen.
Das gute daran, den High Tide Track zu nehmen, ist, dass auf halben Wege ein Weg zu Cleopatra’s Pool führt. Das ist eine natürliche Rutsche aus sehr glattem Stein in einem Fluss! Ein paar Adventure-Touren führen auch hierhin, die rutschen dann mit extradicken Neoprenanzügen die Rutsche runter in Cleopatra’s Pool!
Irgendwann hatte ich dann auch die Lagune von Torrent Bay umrundet und konnte runter zur Anchorage Bay, meinem Ziel, gucken.
Hier habe ich noch eine Stunde auf mein Taxi gewartet und war noch einmal schwimmen. Auf der Rückfahrt sind wir wieder an den ganzen Stränden vorbeigefahren und haben die letzten Wanderer eingesammelt.
Ich bin dann nicht mehr auf den Campingplatz in Kaiteriteri gefahren, sondern hab mir ein nettes Hostel in Motueka gesucht. Kurioserweise hatten die aber kein Bett mehr als ich ankam, obwohl ich es am Telefon noch bestätigt gekriegt hatte… Daraufhin wurde kurzerhand beschlossen, dass ich eine Pritsche in ein 4-Bett-Zimmer gestellt bekommen würde, was dann aber auch nicht passierte, weil in dem Zimmer ein Pärchen sowieso anstatt in zweien in einem Bett schlief und ich also das freie Bett benutzen konnte. Alles gut.
Belohnt wurde ich mit einem leckeren Abendessen und diesem Sonnenuntergang 🙂
Morgen geht’s zur letzten Etappe hier in NZ… Ganz nach Norden zum Farewell Spit.
Voll schön! Allerdings etwas grau der Himmel manchmal? Liegts am Foto oder am Wetter? Und hast du auch Robben gesehen?
Kaiteriteri hieß bei uns übrigens immer nur Kickericki, weil wir uns den Namen nicht richtig merken konnten. 🙂
Viel Spaß auch weiterhin!
Hi! Ja, im Abel Tasman war es morgens immer grau, so bis eins und es hat auch etwas geregnet. Ganz selten hab ich auch mal ein überbelichtetes Bild eingestellt. 😉
Ja, Robben habe ich auch gesehen. Mein Taxi ist an dieser einen Insel vorbeigefahren, und da lagen auf allen Felsen Robben rum!
wow, echt fantastische Landschaft. Tolle Bilder!