Auf zur Nordspitze

Von meinem Hostel in Motueka bis zum Cape Farewell und dem Farewell Spit ist es eigentlich gar nicht so weit, aber die Straße windet sich mal wieder über alle Berge (Takaka Hill) und dazu regnet es auch noch sehr stark. Ich hab also keinerlei Aussicht auf die Golden Bay, an der ich vorbeikomme. Glücklicherweise hört der Regen genau um 12 auf, als ich auf dem Parkplatz beim Kap ankomme.
Hier oben hat die Gegend was von Hobbingen, so sanft und grün sind die Hügel 🙂 Ich besteige den ersten höheren Hügel neben dem Parkplatz und habe eine wunderbare Rundumsicht auf das Kap und den Farewell Spit. Der Farewell Spit ist ein sehr langer Bogen aus Sand und Dünen, der Vogelschutzgebiet ist und sieht aus wie „gespuckt“. Farewell deshalb, weil er das letzte war, was die ersten britischen Segler gesehen haben, wenn sie Neuseeland verlassen haben.
023 Farewell Spit Hill Inland Pano

Oben rechts erstreckt sich der Farewell Spit ins Meer und trennt die ruhige Bucht rechts davon vom Meer ab.

Oben rechts erstreckt sich der Farewell Spit ins Meer und trennt die ruhige Bucht rechts davon vom Meer ab.

Bei Ebbe fällt eine riesige Fläche trocken, und viele Vögel finden dann hier Nahrung.

Bei Ebbe fällt eine riesige Fläche trocken, und viele Vögel finden dann hier Nahrung.

Hier oben gibt es natürlich auch wieder sehr viele Wanderwege. Ich entscheide mich auf der Innenseite des Farewell Spit, an der geschützten Bucht entlang, den Haken des Farewell Spit entlangzulaufen. Das kann man ca. 4-5km lang machen, dann müssen die Dünen überquert werden, um am Meer wieder zurückzulaufen.

Blick zurück in die Golden Bay.

Blick zurück in die Golden Bay.

Auch bei Flut gibt es schon viele Vögel hier.

Auch bei Flut gibt es schon viele Vögel hier.

Da allerdings gerade Flut ist, ist die Wanderung am Strand nicht sehr angenehm, weil jeder Wanderer auf ein paar verbleibende Meter des Strandes zurückweichen muss. Hier liegen viele Äste und Bäume hängen im Weg. Deshalb entscheide ich mich, über einen Verbindungsweg erst zum Meer zu laufen, und den Rundweg andersherum abzulaufen.

Plötzlich ist alles Grasland...

Plötzlich ist alles Grasland…

...und es gibt sehenswerte Tümpel.

…und es gibt sehenswerte Tümpel.

Mit einem Schlag stehe ich im Sand und bin umgeben von Dünen, der Wind schlägt mir ins Gesicht. Es ist plötzlich viel rauher und weitläufiger. Nach links kann ich auf Cape Farewell, den nördlichsten Punkt der Südinsel, gucken, während sich der Farewell Spit nach rechts scheinbar endlos erstreckt.

Durch den Wind wird viel Sand aufgewirbelt und es entsteht der Eindruck, dass der Spit gar nicht aufhört.

Durch den Wind wird viel Sand aufgewirbelt und es entsteht der Eindruck, dass der Spit gar nicht aufhört.

023 Farewell Spit Dunes Pano

Und mitten drin liegt eine einzelne, heulende Seerobbe.

Und mitten drin liegt eine einzelne, heulende Seerobbe.

Ich beginne also, den Strand abzuwandern, bis dahin, wo man als normaler Wanderer hin darf. Das sind geschätzte 3-4km. Von da muss ich dann quer durch die Dünen wieder an die geschützte Bucht.

Interessant gleichförmige Muster im Sand

Interessant gleichförmige Muster im Sand

Mallorca...NOT!

Mallorca…NOT!

Auf der Hälfte des Weges bin ich dann auf einen großen Rastplatz aller möglicher Vögel getroffen. Lustigerweise hatten die sich je nach Gattung zusammengetan, sodass weisse Vögel von schwarzen Vögeln getrennt dasaßen.

Auf der Hälfte des Weges bin ich dann auf einen großen Rastplatz aller möglicher Vögel getroffen. Lustigerweise hatten die sich je nach Gattung zusammengetan, sodass weisse Vögel von schwarzen Vögeln getrennt dasaßen.

War ein wirklich schöner Anblick!

War ein wirklich schöner Anblick!

Hilf doch einmal jemand dem armen Schwein, aus dem Sand rauszukommen...!!

Hilf doch einmal jemand dem armen Schwein, aus dem Sand rauszukommen…!!

Meine Lieblingswasservögel sind aber immer die Oyster Catcher mit ihrem langen, orangenen Schnäbeln und ihrer staksigen Laufweise.

Meine Lieblingswasservögel sind aber immer die Oyster Catcher mit ihrem langen, orangenen Schnäbeln und ihrer staksigen Laufweise.

Vom Querweg durch die Dünen zurück zu Cape Farewell.

Vom Querweg durch die Dünen zurück zu Cape Farewell.

Das Ende auf dem Strand ist nur durch eine Bake markiert, die mit einem Pfeil den Weg durch die Dünen weist. Auf den Spitzen der Dünen steht dann immer ein roter Pfahl, so dass man den Weg finden kann. Nur irgendwie stand nicht überall ein solcher Pfahl, sodass ich mich irgendwie durch die Dünen geschlagen habe, ein paar Vögel aufgescheucht habe und kurz vor der Bucht wieder den richtigen Weg gefunden habe.
Zwischendrin gibt es einige schöne Aussichten von den Dünenkuppen aus.

In den windgeschützten Dünentälern wachsen dann auch wieder schöne Büsche

In den windgeschützten Dünentälern wachsen dann auch wieder schöne Büsche

023 Farewell Spit In Dunes Pano Towards Sea023 Farewell Spit Dunes Bushes

Auf der Innenseite ist in der Zwischenzeit Ebbe, so wie ich es mir gedacht hatte. Jetzt kann ich problemlos am Strand entlang zurücklaufen.

Auf der Innenseite ist in der Zwischenzeit Ebbe, so wie ich es mir gedacht hatte. Jetzt kann ich problemlos am Strand entlang zurücklaufen.

In der inneren Bucht war jetzt Ebbe und das das Wasser hier wirklich flach ist, war das Meer überhaupt nicht mehr zu sehen. Der Meeresboden war mit Vögeln übersäht.
023 Farewell Spit Inner Bay Low Tide Birds Mountains

Als ich wieder am Auto war, bin ich ein paar Kilometer weiter zum Parkplatz am Cape Farewell, dem nördlichsten Punkt der Südinsel, gefahren. Hier haben mich erst einmal zwei markante Bäume begrüßt. Und Schafe…! Natürlich.
023 Farewell Spit Cape Sole Palm Tree023 Farewell Spit Cape Wind Bent Trees

Die markanteste Felsformation ist ein krasser Bogen aus Fels, der sich in Meer erstreckt. Er ist auch der nördlichste Punkt der Südinsel.
023 Farewell Spit Cape Rock Arc

Nebenan gibt es eine Höhle...

Nebenan gibt es eine Höhle…

...und natürlich ein Schild, wo ich gerade bin.

…und natürlich ein Schild, wo ich gerade bin.

Die Sonne ist endlich mal konsequent rausgekommen und ich werde die Klippen in Richtung Farewell Spit abwandern. Es gibt natürlich keinerlei Zäune und alles ist voll mit Schafkütteln, denn das ist auch alles gleichzeitig eine große Weide.
023 Farewell Spit Cape Cliffs Inland Green Pano

Wird ein bisschen irisch hier...

Wird ein bisschen irisch hier…

In diesem kleinen Tal scheint der Wind nicht so stark zu wehen!

In diesem kleinen Tal scheint der Wind nicht so stark zu wehen!

Yes, hat alles draufgepasst :)

Yes, hat alles draufgepasst 🙂

Da hinten ist der Farewell Spit.

Da hinten ist der Farewell Spit.

Tja. Das war’s dann mit Neuseeland…
Nochmal genießen.
023 Farewell Spit Cape Me In Wind

Aber eigentlich habt ihr das letzte Bild verdient:
023 Farewell Spit Cape Sheep
😉

Ich fahre zu meinem Hostel in Collingwood, wo mir mal wieder ein Bett reserviert wurde, das es nicht gibt, als ich ankomme… Also darf ich auf der Couch im Wohnzimmer schlafen, die zum komfortablen Doppelbett mutiert 🙂 Auch das ist wirklich empfehlenswertes Hostel, Somerset House.
Ich lerne eine Amerikanerin kennen, die leider alle Vorurteile bestätigt („Was ist nochmal Demokratie?“) und ich mache mich bereit, morgen 500km bis Christchurch zu fahren, quer durchs Land, auf Wegen, die ich noch hauptsächlich noch nicht kenne. Dann geht’s nach Sydney!

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