Heute abend will ich noch in Te Anau, dem Hauptort in, oder besser beim Fiordland Nationalpark sein. Das sind knapp 300km und mein Weg führt mich über Invercargill, der südlichsten großen Stadt über den Highway 99 so nah wie möglich an den Bergen vorbei bis nach Te Anau.
Das Fiordland ist so etwas wie mein Hauptziel in NZ. Die Fjorde zusammen mit der Unberührtheit und den eingestreuten Seen machen für mich die die typische Schönheit Neuseelands aus. Und ich sollte nicht enttäuscht werden 🙂
Ich hatte in einem der letzten Blog-Posts geschrieben, dass ich gleich morgen schon zum Kepler Track aufbreche, aber das ist falsch. Ich hatte noch zwei Tage dazwischen und hab mich entschieden, in dieser Zeit eine Kajaktour auf dem Doubtful Sound zu machen. Ja genau, zwei Tage lang mit Übernachtung mitten im Fjord 🙂 Das gibt’s dann ausführlich im nächsten Eintrag.
Der Weg nach Te Anau war sehr schön. Als erstes fährt man da an vielen langgestreckten Buchten vorbei – und an Stewart Island. Stewart Island ist die kleine Insel südlich der Südinsel und eigentlich doch ganz groß und gebirgig. Sie ist vor allem dafür bekannt, der letzte wirklich gute Zufluchtsort für Kiwis zu sein. Auf der Insel soll es kein Problem sein, nachts welche zu sehen.
Ich hatte ja erst geplant, auch zu der Insel zu fahren, aber aufgrund der Zeit muss ich die Insel jetzt leider links liegen lassen und irgendwann später mal wiederkommen!
Und dann war es bald soweit: Die ersten Berge Fiordlands waren zu sehen! Und das ganz ohne Wolken, denn in Fiordland regnet es an 2 von 3 Tagen… Das kommt daher, dass Neuseeland eigentlich das erste Hindernis der Westwinde seit Südamerika dort unten ist. Dadurch staut sich viel Feuchtigkeit auf und regnet sich an den Bergen ab.
Nach zwei Dritteln der Strecke bin ich zum Lake Monowai abgebogen, einem der Seen in Fiordland, die langgestreckt in den Bergen liegen. Dorthin führt eine 20km lange Schotterpiste, die unglaublich breit und flach ist. Deshalb: Schotter und 100km/h – das geht auch 😉 Was eine Staubwolke…
Die anderen Seen sind nicht per Auto zu erreichen sondern nur durch mehrstündige oder gar mehrtägige Wanderungen.
Als ich da war fand ich es nicht so spektakulär, weil vor allem eine Baustelle ziemlichen Krach machte. Aber der Blick auf mit Urwald bedeckte Berge war sehr schön!
Weiter geht’s das Tal des Waiau River hinauf bis zum Lake Manapouri. Vom Lake Manapouri werde ich morgen mit dem Schiff zum Doubtful Sound übersetzen.
In Te Anau (am Lake Te Anau) habe ich dann noch meine Sachen für die Zwei-Tages-Tour morgen gepackt, denn ich werde schon um 6 Uhr abgeholt.
In der Jugendherberge wo ich übernachtet habe, zogen drei Leute fast die gesamte Aufmerksamkeit auch sich, ein junger Deutscher, ein junger Holländer sowie ein ca. 55-jähriger Engländer erzählten sich gegenseitig die interessantesten Abenteuer, die sie auf den Wanderwegen von Fiordland alle erlebt hatten. 10 Tage ist einer von denen durch den Sumpf des Dusky Tracks gestapft und sie feilschten darum, wie sie alle um eine gewisse gefährliche Stelle eines anderen Tracks herumgekommen sind. Es lag wirklich sowas wie Abenteuer in der Luft! Und wahrscheinlich auch ein wenig Seemannsgarn 😉
Das gab mir auf alle Fälle eine passende Einstimmung auf die kommenden Tage im Fiordland!